Michigan Schiene

Die Michigan-Schiene ist eine Okklusionsschiene (Aufbissbehelf). Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Front-Eckzahn-Führung, wie sie im gesunden Gebiss vorliegt, herstellt. Sie kann zu einer Entspannung der Kau- und Kopfmuskulatur sowie zu einer Entlastung der Kiefergelenke führen.

Die Schiene wurde an der „University of Michigan“ von den Zahnmedizinern Ash und Ramfjord aus einem Vorläufermodell entwickelt. Sie wird im Oberkiefer getragen. Beim Zusammenbeißen bestehen im Seitenzahnbereich gleichmäßige Okklusionskontakte.
Bei Pro- und Laterotrusion (Vor- und Seitwärtsbewegung) des Unterkiefers besteht jedoch eine Eckzahnführung. Das heißt die Seitenzähne diskludieren (sind außer Kontakt), während nur die Eckzähne sich berühren.

Weniger Schmerzen weil die Muskeln auch weniger belastet werden.

Die Wirkungsweise der Michigan-Schiene wird unterschiedlich betrachtet. Man geht davon aus, dass durch den Wiederaufbau der durch das Knirschen verloren gegangenen Vertikalen (Höhe) und der Führungshöcker der Eckzähne die Aktivität der Muskulatur zurückgeht. Das führt zur Linderung der Beschwerden bei Myalgien (Muskelschmerzen).

Die Kiefergelenkskondylen (als Kondylen bezeichnet man den knöchernen Teil eines Gelenkes, der auch als Gelenkfortsatz oder Gelenkknorren bezeichnet wird) werden in ihre physiologische Position gebracht. Das führt ebenfalls zu einer Harmonisierung des muskulären Funktionsmusters.

Die zuvor stark beanspruchten Muskeln werden weniger intensiv belastet. Die verringerte Muskelaktivität führt zur Schmerzabnahme.

Die Okklusionsschiene besteht aus durchsichtigem, festen Kunststoff. Um eine Michigan-Schiene herzustellen, muss bei uns ein Abdruck der Zähne des Ober- und Unterkiefers sowie eine Bissnahme angefertigt werden. Anschließend stellt der Techniker im zahntechnischen Labor die Schiene her und passt sie dabei genau der individuellen Verzahnung des Patienten an.

Anschließend wird bei uns in der Praxis die Okklusion (Zusammenbiss) feineingestellt. Mittels Farbfolien wird der Biss genauestens auf Störstellen überprüft. Anschließend werde diese – falls vorhanden – sorgfältig entfernt, um eine störungsfreie Okklusion mit Eckzahnführung zu gewährleisten. In regelmäßigen Abständen muss die Schiene, insbesondere die Okklusion, überprüft werden, um den Behandlungserfolg zu kontrollieren und sicher zu stellen, dass sich keine neuen Störstellen entwickeln.

Die Michigan-Schiene muss jede Nacht getragen werden. Nur so kann der gewünschte Effekt eintreten und eine weitere Abnutzung der Zähne sowie Schädigung der Muskulatur und Kiefergelenke vermieden werden.

Bruxismus – unbewusstes, meist nächtliches, aber auch tagsüber ausgeführtes Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne
Myalgie (Muskelschmerz) der Kaumuskulatur
Arthralgie (Gelenkschmerzen) der Kiefergelenke
Myoarthropathien – muskulärbedingte (Myopathien) und gelenkbedingte Schmerzen oder Störungen (Arthropathien) des Kausystems
Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) – Begriff für eine Vielzahl von Beschwerden der Kiefergelenke, des Kausystems sowie der mit diesen in Verbindung stehenden Gewebe.

Die Michigan-Schiene findet bei uns Anwendung bei der Behandlung schmerzhafter Veränderungen der Kaumuskulatur oder der Kiefergelenke. Wichtig ist, dass die Schiene jede Nacht getragen wird. Zuvor über lange Zeit erworbene muskuläre Funktionsmuster werden durchbrochen um eine Besserung der individuellen Beschwerden zu erzielen.

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